Tag der Umwelt
Um 10 Uhr ist Treffpunkt – zum Aufräumen in Naunhofs Wäldern. Sogleich machen sich Kinder und Eltern ans Werk. Es werden Handschuhe und Müllsäcke ausgeteilt und dann geht es los – entlang der Wege, durch die Büsche und das Unterholz.
Am Anfang geht mir ein alter Schlager durch den Kopf „Auf die Bäume ihr Affen, der Wald wird gefegt…“ doch dann werde ich sehr nachdenklich. Wir finden sehr viel, was wirklich nicht in den Wald gehört. Da sind die vielen großen und kleinen Glasflaschen und ein kaputter Übertopf. Was würde mit den großen und kleinen Waldbewohnern passieren, wenn sie in die Scherben treten sollten? Außerdem sammeln wir jede Menge Plastik ein: Tüten, Flaschen, Verpackungen. Einige dieser Kunststoffe würden mehrere hundert Jahre benötigen, um in der Natur abgebaut zu werden. Vögel könnten Teile verschlucken oder sich damit verletzen. Auch ist erwiesen, dass zerriebenes, mikroskopisch kleines Plastik wieder in unsere Nahrungskette gelangen kann. Ein aufmerksamer Anwohner bringt noch 3 alte vergammelte Matratzen, die er im Gebüsch gefunden hat, zu unserer Sammlung. Sehr aufmerksam.
Am Ende des Einsatzes sind wir stolz und froh, dass wir dabei mitgeholfen haben, die Welt wieder ein bisschen besser zu machen – zumindest im Naunhofer Wald. Trotzdem stelle ich die Frage: Warum werden solche Dinge überhaupt in die Natur „entsorgt“? Und warum werden wir jedes Jahr beim Umwelt-Tag in Naunhof wieder fündig? Wäre es nicht schön, zu lesen: „In diesem Jahr haben die Helfer beim Naunhofer Umwelt-Tag keinen Müll sammeln können – es war keiner da.“ Liebe Freunde, DAS wäre doch mal eine gute Nachricht, oder?
(Claudia Kösters)
{gallery}tdu{/gallery}